Anora
1. Dezember, 17:30 Uhr
USA 2024 / Buch und Regie: Sean Baker / Darst.: Mikey Madison, Darya Ekamasova, Karren Karagulian / 139 Min. / FSK: ab 12 Jahren
Die 23jährige Ani arbeitet als Luxusprosti-tuierte in einem edlen Stripclub in New York. Dort lernt sie den zwei Jahre jüngeren Russen Vanya kennen. Er lädt sie in die riesige Oligarchen-Villa seiner Eltern ein. Die beiden treffen sich häufiger, und schließlich bezahlt Vanya Ani dafür, dass sie sich als seine Freundin ausgibt. Die beiden verlieben sich und heiraten spontan in Las Vegas. Was nun dem Oligarchenclan gar nicht in den Kram passt. Sie setzen Himmel und Hölle in Bewegung, um die Ehe zu annullieren.
Seit vielen Jahren gilt der amerikanische Autor und Regisseur Sean Baker als Ikone des Independent Kinos (siehe Film Kolumne). Mit seinem vierten Spielfilm hat er nun ein Meisterwerk abgeliefert. Auch wenn der Inhalt ein wenig an „Pretty Woman“ erinnert, „Anora“ ist von dem kitschigen Hollywood Drama denkbar weit entfernt. Und das liegt am Regisseur. Bakers Filme sind einem humanistischen Realismus verpflichtet. Sie sind aufrichtig und warmherzig. Und im Falle von „Anora“ auch sehr witzig. In Cannes gab’s dafür in diesem Jahr die Goldene Palme. Ein Meisterwerk.