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Dokufilm des Monats: Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht
15. Juni 2023, 18:30 Uhr
Dokufilm des Monats: Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht. Mit anschl. Filmgespräch
Jahrzehnte nach Kriegsende finden derzeit die wahrscheinlich letzten Gerichts-verfahren gegen NS-Verbrecher statt. Wie kam es dazu, dass ehemalige SS-Wachleute nun als Greise vor dem Jugendgericht stehen, die bis dahin weitestgehend von Polizei und Justiz unbehelligt leben konnten? Lange konnte die deutsche Justiz nicht der historischen Tatsache gerecht werden, dass der systematische Massenmord in Konzen-trationslagern nicht durch einzelne, wenige Täter, sondern nur durch die Unterstützung von tausenden Mittätern begangen werden konnte. Es galt der sogenannte Einzeltatnachweis, der insbesondere durch Zeugenaussagen der KZ-Überlebenden erbracht werden musste. Dabei war der juristische Grundstein für einen Paradigmenwechsel längst durch den Generalstaatsanwalt Fritz Bauer gelegt, der im historischen Frankfurter Auschwitz Prozess 1963 zum ersten Mal Angeklagte für Beihilfe zum Mord vor ein deutsches Gericht brachte. Doch schon damals kam es, trotz umfassender Erkenntnisse zum industrialisierten Massenmord, nicht zu einer Prozessflut – im Gegenteil: die Strafverfolgung von NS-Verbrechern nahm sogar ab. Rund 60 Jahre später findet Fritz Bauers Erbe nun Anwendung (Doku / D 2023 / Regie: Isabel Gathof / 98 Min. / FSK: ab 12 J.). Im Anschluss an den Film findet ein Filmgespräch zum Thema statt.
DONNERSTAG 15.6., 18.30 Uhr, Kinosaal
Eintritt: 7,50 EUR / 4,50 EUR ermäßigt
Tickets: online über www.kreml-kulturhaus.de
oder an der Abendkasse
Hinweis: Weitere Vorstellung am SO 18.6, 18.45 Uhr, Kinosaal
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