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FilmSpecial: Im Labyrinth des Schweigens

4. November 2022, 16:30 Uhr

Mit Film ‘Im Labyrinth des Schweigens‘, Vortrag und Diskussion.
Zu Gast im Filmgespräch: Werner Renz, ehem. Archivar des Fritz Bauer-Instituts
Gemeinsam mit der Stolpersteininitiative Aar-Einrich laden wir ein zum Film-Special mit anschließendem Vortrag und Diskus-sion anlässlich des Jahrestages der Pogromnacht am 9. November 1938.
Gezeigt wird „Im Labyrinth des Schweigens“ (D 2014 / Regie und Buch: Giulio Ricciarelli / 123 Min / ab 12 J.), der die Vorgeschichte der Frankfurter Auschwitzprozesse thematisiert. Im Anschluss an den Film wird im kleinen Kultursaal Werner Renz als ehemaliger Archivar des Fritz Bauer Instituts (Frankfurt), das als Forschungs- und Bildungsinstitut Teil der Universität Frankfurt ist, zum Film mit Schwerpunkt auf Thomas Gnielka berichten. Wir laden herzlich dazu ein, mit Fragen oder Anmerkungen an einem anschließenden Gespräch teilzunehmen.
Wer war Thomas Gnielka? Thomas Gnielka, der ab 1963 in der Dillenberger Mühle in Herold lebte, wurde 1928 in Berlin geboren. Seine ganze Klasse des dortigen Kant-Gymnasiums wurde im Sommer 1944 als Luftwaffenhelfer nach Auschwitz geschickt. Nach dem Krieg arbeitete er als politischer Journalist – davon viele Jahre bei der Frankfurter Rundschau. Anfang 1959 gelangte er an eine Liste mit Namen von angeblich in Auschwitz auf der Flucht erschossenen Häftlingen samt der Namen der Mörder und übergab diese Liste dem Frankfurter Generalstaatsanwalt Fritz Bauer. Gnielka starb 1965 36-jährig an Krebs.
Die Story: Deutschland 1958 – Wiederaufbau, Wirtschaftswunder. Johann Radmann, dargestellt von Alexander Fehling (bekannt aus ‘Goethe‘ und ‘13 Semester‘), ist ein junger Staatsanwalt, der sich zu Beginn seiner Laufbahn um wenig interessante Verkehrsdelikte kümmern muss. Als eines Tages der Journalist Thomas Gnielka im Gerichtsgebäude für Aufruhr sorgt, wird er hellhörig: Ein Freund Gnielkas hat einen Lehrer als ehemaligen Auschwitz-Aufseher erkannt, doch niemand will seine Anzeige aufnehmen. Gegen den Willen seiner direkten Vorgesetzten beginnt Radmann, sich mit dem Fall zu beschäftigen – und stößt auf ein Geflecht aus Ver-drängung, Verleugnung und Verklärung. Von „Auschwitz“ haben die einen in diesen Jahren nie gehört, und die anderen wollen es so schnell wie möglich vergessen. Nur Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, dargestellt von Gert Voss (bekannt aus ‚‘Zettl‘ und ‘Mitte Ende August‘), unterstützt Radmanns Neugier. Er selbst möchte die dort begangenen Verbrechen seit Langem an die Öffentlichkeit bringen, für eine Anklage fehlt ihm jedoch die juristische Handhabe. Als Radmann und Gnielka Unterlagen finden, die zu den Tätern führen, erkennt Bauer sofort deren Brisanz – und beauftragt Radmann offiziell mit der Leitung weiterer Ermittlungen. Der stürzt sich in seine neue Aufgabe, überschreitet dabei Kompetenzen, überwirft sich mit Freunden, Kollegen und Verbündeten und gerät auf seiner Suche nach der Wahrheit immer tiefer in ein Labyrinth aus Schuld und Lügen.

FREITAG 4.11., 16.30 Uhr, Kinosaal / Kultursaal | Eintritt: frei
Reservierung: per Mail an stolpersteine.aareinrich@gmail.com .

Filmbeschreibung:
Deutschland 2014 / Regie und Buch: Giulio Ricciarelli / Darst.: Alexander Fehling, André Szymanski, Gert Voss / 123 Min / FSK: ab 12 Jahren
Deutschland Ende der 50er Jahre. Wirt-schaftsaufschwung mit einhergehender Spießigkeit prägen den Zeitgeist. Dahinein passt es nicht, dass ein junger Staatsanwalt einem Fall nachgeht, wo ein Auschwitzüber-lebender seinen ehemaligen Aufseher erkennt, der völlig unbehelligt als Lehrer arbeitet. Weitere Recherchen des engagierten Anwalts bringen immer Ungeheuerlicheres zutage. Doch auch der gesellschaftliche Widerstand wächst..
Der Film überrascht ebenso wie vor Jahren die filmische DDR-Aufarbeitung „Das Leben der Anderen“. Hier wie da das Debüt eines Regisseurs. Hier wie da eine recht große, bestens ausgestattete Produktion. Hier wie da ein brisantes Thema, das perfekt und historisch präzise entfaltet wird. Und besonders wichtig: Keine dröge Geschichtsbelehrung, sondern packendes, politisches Kino. Chapeau!

 

FREITAG 4.11. um 16.30 Uhr

 

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Details

Datum:
4. November 2022
Zeit:
16:30 Uhr
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Preis
Eintritt frei