Filmspecial Schuld und Justiz: Die Liebe zum Leben
30. Januar 2025, 18:30 Uhr
Mit anschl. Filmgespräch
Das FilmSpecial mit Einführung, dem Dokumentarfilm “Die Liebe zum Leben” (D 2023 / Regie Annette Ortlieb / 63 Min / ohne Altersbeschränkung) und anschließenden Filmgespräch möchte Einblicke in die Tiefen der Nazi-Militär-Justiz geben und die ablehnende Haltung gegenüber Deserteuren in der Nachkriegszeit und die Langsamkeit von politischem Wandel beleuchten. Die Frage nach individuellem Pazifismus versus kollektiven Patriotismus in verschiedenen Ländern und Generationen führt schnell zu einem tief menschlichen Gedanken, nämlich dem, dass wir alle unschuldig auf die Welt kommen.
Kriegsdienstverweigerer und Desserteure werden kriminalisiert und stigmatisiert, und dies ist heute nicht anders als vor siebzig Jahren, hier nicht anders als in anderen Ländern. 30.000 Deserteure wurden in Deutschland während des 2. Weltkriegs zum Tode verurteilt. Einer von ihnen ist der Bremer Ludwig Baumann. Er überlebt Todesstrafe, KZ und Ostfront. Aber selbst nach dem Krieg behält die Todesstrafe ihre Gültigkeit. Er kämpft 12 Jahre mit fast übermenschlichen Kräften auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen für die Aufhebung aller Strafen gegen Deserteure. Schließlich ist er erfolgreich: 2002 – fast 60 Jahre nach Kriegsende – werden die Todesurteile endlich aufgehoben.
Im Film erzählen Ludwig Baumann selbst, sowie die Unterstützerin und Freundin Ursula Prahm, der Historiker Detlef Garbe und die damalige Justizministerin Herta Däubler-Gmelin über ihre Begegnungen und den Kampf Ludwig Baumanns.
Ein versöhnlicher und Mut machender Film. Regisseurin Annette Ortlieb ist es gelungen, mit ihrem Film ein komplexes Porträt dieses streitbaren Menschen zu zeichnen, und zugleich auf ein Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte aufmerksam zu machen, dass in diesen unfriedlichen Zeiten wieder erschreckend relevant geworden ist.
Im anschließenden Filmgespräch/Diskussion mit Experten des Geschichtsvereines Diez und der Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine Diez/Aar-Einrich, besteht für die Besucher*innen die Möglichkeit sich über die im Film gezeigten Inhalte fachlich und diskursiv auszutauschen.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz
DONNERSTAG 30.1., 18.30 Uhr, Kinosaal
Eintritt: 8,50 EUR / 5,00 EUR ermäßigt
Reservierung: unter Fon 06430-929724, Kreml
Tickets: online oder an der Abendkasse
Filmbeschreibung: Die Liebe zum Leben
okumentarfilm / Deutschland 2023 / Regie Annette Ortlieb / 63 Min / FSK: o. A.
Kriegsdienstverweigerer und Deser-teure werden kriminalisiert und stigmatisiert, und dies ist heute nicht anders als vor siebzig Jahren, hier nicht anders als in anderen Ländern. 30.000 Deser-teure wurden in Deutschland während des 2. Weltkriegs zum Tode verurteilt. Einer von ihnen ist der Bremer Ludwig Bau-mann. Er überlebt Todesstrafe, KZ und Ostfront. Aber selbst nach dem Krieg behält die Todesstrafe ihre Gültigkeit. Er kämpft 12 Jahre mit fast übermenschlichen Kräften auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen für die Aufhebung aller Strafen gegen Deserteure. Schließlich ist er erfolgreich: 2002 – fast 60 Jahre nach Kriegsende – werden die Todesurteile endlich aufgehoben.
Im Film erzählen Ludwig Baumann selbst, sowie die Unterstützerin und Freundin Ursula Prahm, der Historiker Detlef Garbe und die damalige Justizministerin Herta Däubler-Gmelin über ihre Begegnungen und den Kampf Ludwig Baumanns. Ein versöhnlicher und Mut machender Film. Regisseurin Annette Ortlieb ist es gelungen, mit ihrem Film ein komplexes Porträt dieses streitbaren Menschen zu zeichnen, und zugleich auf ein Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte aufmerksam zu machen, dass in diesen unfriedlichen Zeiten wieder erschreckend relevant geworden ist.